DR Kongo: UN-Mitarbeiter wegen Rohstoffschmuggel verhaftet

kongo-demrep.gifIm Osten der Demokratischen Republik Kongo haben Grenzbeamte ein Fahrzeug der Friedensmission der Vereinten Nationen sichergestellt, in dem über eine Tonne Mineralien gefunden wurden. Zwei Personen, darunter ein UN-Mitarbeiter, wurden wegen des Verdachts auf Rohstoffschmuggel festgenommen und eine Untersuchung eingeleitet. Illegaler Handel mit Bodenschätzen macht der kongolesischen Regierung seit Jahren zu schaffen.

Die Grenzbehörden der Demokratischen Republik Kongo haben an der Grenze nach Ruanda ein Fahrzeug sichergestellt, in dem sich über eine Tonne Zinnstein befand, welches vermutlich außer Landes geschmuggelt werden sollte. Besondere Brisanz erhält der Zwischenfall, da es sich bei dem Jeep um ein Fahrzeug der MONUSCO genannten Friedensmission der Vereinten Nationen in der DR Kongo handelt. Der Fahrer, ein lokaler UN-Mitarbeiter wurde festgenommen.

Die insgesamt etwa 17.000 Mann umfassende MONUSCO-Mission verfolgt das Ziel, die schwache kongolesische Armee zu unterstützen, die Kontrolle der Regierung über das riesige Land zu stärken, Übergriffe diverser Rebellenorganisationen auf Zivilisten im Osten des Landes zu verhindern und somit insgesamt den Frieden und die Stabilität in der Demokratischen Republik Kongo zu fördern.

Der für die UN-Truppen peinliche Vorfall hat sich zu einem ungünstigen Zeitpunkt ereignet, da den Peacekeeping-Truppen im Land bereits seit einiger Zeit immer wieder vorgeworfen wird, sich nicht ausreichend um den Schutz der Zivilbevölkerung zu kümmern. Darüber hinaus kämpft die Regierung seit Jahren gegen den illegalen Handel mit Bodenschätzen an, durch den sich viele Rebellenorganisationen finanzieren.

Der kongolesische Informationsminister Lambert Mende teilte mit, dass am vergangenen Sonntag in der ostkongolesischen Stadt Goma ein Jeep der MONUSCO-Mission an der Grenze aufgehalten wurde, in dem 24 Pakete zu je 50 Kilogramm des Minerals Kassiterit (Zinnstein) gefunden wurden. Zwei Personen, darunter auch ein UN-Mitarbeiter, wurden daraufhin festgenommen und eine Untersuchung der Polizei eingeleitet, so Mende weiter. Zudem erwarte die Regierung von MONUSCO, alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Wiederholung eines derartigen Vorfalls bestmöglich zu verhindern.

Die Demokratische Republik Kongo verfügt über enorme Rohstoffvorkommen, besonders an Gold, Diamanten, Kupfer und Zinn. Präsident Joseph Kabila strebt bei den anstehenden Wahlen im November eine Wiederwahl an, sieht sich jedoch verstärkt mit dem Vorwurf konfrontiert, dass es ihm nicht gelungen sei, für Stabilität im Osten des Landes zu sorgen.