Kenia: Der wildeste Marathon der Welt

kenia.gifDer Masai Mara Marathon im gleichnamigen Nationalpark im Süden Kenias entspricht in keiner Weise einem klassischen Stadtmarathon. Anstatt in Häuserschluchten zu rennen, läuft man hier durch die weite afrikanische Savanne, während um einen herum tausende wilder Tiere grasen und Gnus und Zebras mit einem rennen. Etwa 1.600 internationale Teilnehmer nahmen dieses Jahr am „wildesten Marathon der Welt“ teil.

Er wird beworben als der „wildeste Marathon der Welt“ und kaum einer der insgesamt etwa 1.600 internationalen Teilnehmer am dritten Masai Mara Marathon wird diesen Titel bestreiten. Inmitten einer traumhaften Kulisse ging es für die Athleten über ausgefahrene Pisten und durch die saftige Savannenlandschaft. Begleitet wurden sie dabei von tausenden Gnus, Zebras, Antilopen und anderen Wildtieren, die in dem Nationalpark im Süden Kenias heimisch sind.

Der Masai-Mara Nationalpark ist weltweit berühmt für seine jährlich stattfindende Tiermigration, die zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Abermillionen Tiere ziehen dabei durch die Savanne, um in feuchtere Gebiete zu gelangen – ein einzigartiges Naturschauspiel, dass Jahr für Jahr zahlreiche Touristen nach Kenia lockt.

Der seit drei Jahren regelmäßig ausgetragene Marathon im Nationalpark zeigt, dass das ostafrikanische Land nun auch stärker die Nische des Sport-Tourismus bedienen möchte. Nach der Landwirtschaft ist der Tourismus bereits die zweitwichtigste Einnahmequelle für das Land. Die Rechnung scheint aufzugehen: Die Läufer, die zum Teil aus Europa und den USA angereist waren, zeigten sich durch die Bank begeistert von dem Event.

Kenia und Marathon – das sind zwei Begriffe, die seit einiger Zeit fest miteinander verbunden sind. Die kenianischen Langstreckenläufer sind derzeit unangefochtene Weltspitze und brechen einen Rekord nach dem anderen. Zuletzt hatte der Kenianer Geoffrey Mutai Anfang November den Streckenrekord in New York gebrochen (zweiter wurde sein Landsmann Emmanuel Mutai). Auch in London, Chicago und Boston stellten Kenianer neue Streckenrekorde auf und in Berlin schaffte Patrick Makau einen neuen Weltrekord mit 2:03:38 Stunden.

Beim Masai Mara Marathon stand eher das Erlebnis im Vordergrund. Angeboten wurden ein fünf Kilometer langer Fun-Lauf und ein Halbmarathon über 21 Kilometer. Auch viele der in der Region ansässigen Masai nahmen an dem Rennen statt. Die Einnahmen aus der Veranstaltungen sollen verschiedenen Hilfsprojekten in der Region zugute kommen.