Explosion in Nairobi fordert mindestens drei Todesopfer

kenia.gifDie Explosion einer Granate in Kenias Hauptstadt Nairobi forderte gestern Abend mindestens drei Todesopfer. Darunter befindet sich nach Angaben der örtlichen Polizei auch der vermeintliche Träger des Sprengsatzes. Ob es sich um einen Selbstmordattentäter handelt, konnte bisher nicht geklärt werden.

Am Montag ereignete sich in Kenias Hauptstadt Nairobi gegen acht Uhr abends eine schwere Explosion. Die Granate detonierte am Sicherheitskontrollpunkt einer belebten Bushaltestelle in der Innenstadt. Die betroffenen Passagiere befanden sich auf dem Weg ins Nachbarland Uganda. Augenzeugen zufolge kam es zur Explosion, als eine Frau die Tasche eines Mitreisenden anstieß, in der sich der Sprengsatz befand.

Der vermeintliche Besitzer des Gepäckstücks wurde ins Kenyatta National Hospital eingeliefert, wo er kurze Zeit später seinen schweren Verletzungen erlag. Identifiziert werden konnte der Mann bisher noch nicht. Zwei weitere Personen starben an den Folgen der Explosion in einem benachbarten Krankenhaus. Mindestens 30 Menschen wurden außerdem verletzt, drei davon konnten nach Angaben eines behandelnden Arztes bereits wieder aus der Klinik entlassen werden.

Ob es sich bei der Explosion um ein Selbstmordattentat handelt, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eindeutig geklärt. Die örtliche Polizei hält sich mit ihren Angaben an die Öffentlichkeit sehr zurück. Auch der Vize-Präsident Kenias, Kalonzo Musyoka, betonte bei einem Besuch der Verletzten im Krankenhaus, dass es zu früh sei, über die Hintergründe des Ereignisses zu spekulieren.

Fest steht, dass die islamistisch-militante Gruppierung Al-Shaabab aus Somalia für die Weihnachtsfeiertage in Uganda Terroranschläge angekündigt hat. Bereits im Juli dieses Jahres richtete ein Bombenattentat, zu dem sich die Gruppierung Al-Shaabab bekannte, in Ugandas Hauptstadt Kampala ein regelrechtes Blutbad mit über 80 Toten an. Dass der Bus, den der Bombenträger besteigen wollte, Ugandas Hauptstadt Kampala zum Ziel hatte, schürt die Spekulationen um einen geplanten Anschlag. Al-Shaabab hatte in der Vergangenheit jedoch auch in Kenia mit Attentaten gedroht. Hintergrund ist der Standpunkt der kenianischen Regierung, die mit der Übergangsregierung in Somalia sympathisiert.

Ob es sich tatsächlich um ein Selbstmordattentat handelt wird in den nächsten Tagen geklärt werden müssen. Auch über die Frage, ob Kenia oder Uganda in diesem Fall das geplante Ziel gewesen ist, lässt sich nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen nur spekulieren.