Touristenzahlen in Kenia steigen

kenia.gifDie Touristenankünfte in Kenia sind 2010 deutlich gestiegen. Insgesamt werden dieses Jahr an die 1,2 Millionen Besucher erwartet. Während die Zahl der Touristen aus Europa abnahm, nahmen die Touristenströme aus Indien und China sehr stark zu. Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein der kenianischen Wirtschaft und trägt elf Prozent zum BIP des Landes bei.

Die Touristenankünfte in Kenia sind trotz der globalen Wirtschaftskrise in diesem Jahr gestiegen. Wie der kenianische Tourismusminister Najib Balala mitteilte, stiegen die Zahlen innerhalb der ersten acht Monate dieses Jahres um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Falls diese Entwicklung bis zum Jahresende anhält, könnte 2010 das bisherige Rekordjahr 2007 übertreffen.

Die Prognosen für 2010 rechnen mit 1,2 Millionen Besuchern, 2007 waren es noch knapp über eine Millionen. Der Tourismusminister erläuterte, dass die Zunahme primär auf Besucher aus den Wachstumsmärkten Südostasiens zurückzuführen ist. Während die europäischen Ursprungsländer in den letzten Jahren an Bedeutung verloren haben, kamen immer mehr Menschen aus Russland, China und Indien nach Kenia. Allein die Ankünfte aus China wuchsen dieses Jahr um 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die kenianische Tourismusbehörde hat in den vergangenen Jahren eine groß angelegte Werbekampagne in den aufstrebenden asiatischen Ländern durchgeführt, um das stetig wachsende Klientel in diesen Ländern anzusprechen. Und die Strategie scheint aufzugehen. Während die traditionellen touristischen Ursprungsländer wie beispielsweise Großbritannien oder Deutschland stärker unter der Rezession zu leiden haben und folglich weniger Urlauber aus diesen Ländern nach Kenia reisen, wachsen die großen Volkswirtschaften im Osten konstant weiter.

Im ersten Halbjahr 2010 erwirtschaftete der Tourismussektor in dem ostafrikanischen Land bereits 48,53 Milliarden Kenianische Schilling (KES, ca. 423 Millionen Euro), angestrebt werden für das gesamte Jahr 100 Milliarden KES. Letztes Jahr erwirtschaftete der Tourismus nur 65,4 Milliarden KES, woraus sich eine Steigerung der Einnahmen um etwa 50 Prozent ergibt. Der Tourismussektor trägt mit etwa elf Prozent zum gesamten BIP Kenias bei und ist einer der wichtigsten Devisenlieferanten für das Land.

Die positive Entwicklung der Touristenankünfte in Kenia spricht dafür, dass das Land im härter werdenden innerafrikanischen Wettbewerb um ausländische Touristen gut aufgestellt ist. Andere Länder aus der Region, wie Tansania oder Ruanda sind eine ernstzunehmende Konkurrenz, genauso wie die touristischen Zentren Südafrika, Ägypten, Marokko und Mauritius.