Brutales Elefantenschlachten in Kamerun

kamerun.gif In Kamerun wurden innerhalb weniger Wochen mehrere hundert Elefanten von Wilderern getötet. Der Handel mit Elfenbein ist zwar sein einigen Jahren verboten, dennoch floriert der Handel mit dem weißen Gold ganz besonders auf den Schwarzmärkten Asiens. Tierschutzorganisationen fordern neue Maßnahmen, um das brutale Abschlachten der Tiere aufgrund ihrer wertvollen Stoßzähne zu stoppen.

In Kamerun hat die Wilderei von Elefanten in den vergangenen Wochen dramatische Ausmaße angenommen. Laut Berichten der Tierschutzorganisation „International Fund for Animal Welfare“ (IFAW) wurden in einem Nationalpark des Landes allein innerhalb von sechs Wochen fast 300 Dickhäuter brutal abgeschlachtet. Andere Quellen sprechen sogar von mehr als 450 Tieren. Den Informationen der Organisation IFAW zufolge handelt es sich bei den Männern, die dieses Massaker an den Elefanten durchgeführt haben, um Wilderer aus den Nachbarländern Sudan und Tschad.

Wie eine Sprecherin des IFAW mitteilte, sei es in den trockenen Monaten keine Seltenheit, dass Wilderer aus den Nachbarländern nach Kamerun kommen, um dort Elefanten zu schießen, deren Stoßzähne auf dem Schwarzmarkt nach wie vor horrende Preise erzielen. Die Anzahl der Tiere, die allein in den letzten Wochen als Opfer von Wilderern registriert wurden, ist jedoch auch für die Kenner der Problematik in der Region schockierend. Vergleichbares habe es lange Zeit nicht gegeben, so Jim Leape, der Generalsekretär der Organisation WWF.

Der Handel mit Elfenbein ist seit dem Jahr 1989 verboten. Dennoch gibt es besonders in Asien einen großen Bedarf an Elfenbein, der dort als Statussymbol gilt. Entsprechend hoch sind die Preise für das weiße Gold auf den Schwarzmärkten. Der Handel mit der blutigen Ware wird immer mehr zu einem lukrativen Geschäft. Im vergangenen Jahr wurden nach Schätzungen diverser Tierschutzorganisationen mehr Elefanten getötet, als im Jahr 1989, in dem das Verbot des Handels offiziell erlassen wurde. Wie viele Elefanten tatsächlich von Wilderern getötet wurden und werden, kann niemand genau sagen. Denn oft sind die Territorien so riesig – auch in den Nationalparks – dass man die genaue Anzahl der Tiere nicht erfassen kann. Die Organisation IFAW geht von unglaublichen 100 Elefanten pro Tag aus, die aufgrund des Elfenbeins getötet werden.

Tierschutzorganisationen forderten nun den Präsidenten Kameruns auf, Maßnahmen gegen die Wilderer aus den Nachbarländern zu ergreifen. Um das brutale Abschlachten der Elefanten zu stoppen, bedarf es jedoch weitaus umfassenderen Maßnahmen. Es gibt bereits Aufklärungskampagnen in Asien und auch die Kontrollen an den Grenzübergängen vieler afrikanischer Länder wurden verstärkt. Dennoch ist die Strafverfolgung von Wilderern und illegalen Händlern mehr als dürftig, wie viele Tierschutzorganisationen bemängeln. Es muss noch viel getan werden, um die Elefanten in Afrika besser zu schützen.