EU-Abkommen gegen illegales Holz aus Kamerun

kamerun.gifGestern unterzeichneten der EU-Kommissar für Entwicklung und der Forstminister der zentralafrikanischen Staates Kamerun ein Abkommen  gegen illegale Tropenhölzer. Dieses Abkommen soll sicherstellen, dass sämtliche Hölzer aus Kamerun, die in die Länder der EU exportiert werden, von legal gefällten Bäumen stammen. So soll eines der letzten zusammenhängenden Regenwaldgebiete der Welt geschützt und die Wirtschaft Kameruns angekurbelt werden.

Die Europäische Union hat am gestrigen Mittwoch ein Abkommen mit der Regierung Kameruns unterzeichnet, das den Export von illegal geschlagenem Tropenholz in europäische Länder in Zukunft unterbinden soll. Die Verhandlungen über dieses freiwillige und partnerschaftliche Abkommen wurden bereits im Jahr 2007 begonnen. Nun scheinen sich die Verantwortlichen einig geworden zu sein. Die Wälder Kameruns sollen verantwortungsvoll und vor allem nachhaltig bewirtschaftet werden, illegale Abholzungen, die Schaden für Mensch und Umwelt bewirken, sollen unterbunden werden. Dafür sind diverse Kontrollmechanismen nötig, die das Abkommen ebenfalls vorsieht.

Ab Juli 2012 müssen für sämtliche Lieferungen von tropischen Hölzern aus Kamerun in die EU-Länder Genehmigungen vorgelegt werden, aus denen einwandfrei hervorgeht, dass die Bäume legal gefällt worden sind. Um diese Sicherheit tatsächlich gewährleisten zu können, ist Kamerun derzeit bemüht, ein System zu entwickeln, das es ermöglicht, die Herkunft der Hölzer zurückzuverfolgen. Im Gegenzug hat die EU dem Staat Kamerun für alle dort hergestellten Produkte aus Holz sowie Rohhölzer unbeschränkten Zugang zu ihren Märkten garantiert.

Andris Piebalg, der EU-Kommissar für Entwicklung, ist sehr zufrieden mit dem Abkommen, wie er gestern in einem Interview in Brüssel bestätigte. Er rechnet mit einem großen Fortschritt der nationalen Wirtschaft Kameruns und betont auch den Beitrag, den das Abkommen für die Armutsminderung leisten wird. Der Handel mit illegal abgeholztem Tropenholz hat zum Beispiel drastische Auswirkungen auf die Menschen, denen das Holz als Existenzgrundlage dient.

Die Käufer der Produkte aus kamerunischem Tropenholz (z.B. Möbel) auf der anderen Seite können durch das Abkommen mit zunehmender Sicherheit davon ausgehen, dass die Ware legal erwirtschaftet wurde. Der Trend der europäischen Verbraucher geht laut Andris Piebalg eindeutig in diese Richtung. Eine Garantie über die Legalität der Produkte aus dem Ausland wird immer mehr zur Voraussetzung der Käufer. Somit profitieren beide Seiten von dem neuen Abkommen gegen illegale Tropenhölzer.

Der Staat Kamerun in Zentralafrika zählt nicht nur zu den größten Holzexporteuren des afrikanischen Kontinents sondern der ganzen Welt. Dort befindet sich eines der letzten großen zusammenhängenden Regenwaldgebiete, das bisher noch nicht dem Raubbau, der Brandrodung, diversen Modernisierungsmaßnahmen oder natürlichen Umweltkatastrophen zum Opfer gefallen ist. Rund 80 Prozent der teilweise sehr seltenen und kostbaren Hölzer aus Kamerun werden in die EU exportiert.