Ghana: Afrikanische Muster und Farben in modernem Design

ghana.gifEine 33-jährige Britin mit ghanaischen Wurzeln kombiniert seit 2006 traditionelle afrikanische Stoffmuster und deren Farbenfrohsinn mit modernen Designs. Eine Geschäftsidee, die gut ankommt. Mittlerweile beschäftigt Phyllis Taylor 12 Mitarbeiter in Ghana und drei in London. Die Kollektionen ihres Labels Sika Designs werden bereits in Accra, London, Paris, New York und Tokyo verkauft; eine Expansion in andere westafrikanische Länder und nach Südafrika soll folgen.

Nahezu egal in welchem afrikanischen Land man reist, fallen einem sofort die Farbenpracht und die Vielfalt einzigartiger Muster und Formen der traditionellen afrikanischen Gewänder auf, mit denen die Frauen gekleidet sind. Auch Phyllis Taylor, die zwar in Großbritannien geboren ist, aber jährlich mit ihren Eltern in deren Heimat Ghana gereist ist, hat sich von klein auf in die traditionellen Kleidungsstücke verliebt und seitdem davon geträumt, die klassischen Muster mit einem modernen Schnitt zu kombinieren.

Schon früh interessierte sich die heute 33-jährige für Mode und erwarb am London College of Fashion erste Kenntnisse im Schneiderhandwerk. Während ihrer jährlichen Aufenthalte im westafrikanischen Ghana wunderte sie sich immer darüber, dass es so eine große Vielfalt an schönen Stoffen gab, aber niemand auf die Idee kam, daraus etwas anderes zu schneidern, als die traditionellen Gewänder.

Als Frau Taylor 2006 endlich genug Geld gespart hatte, wagte sie den Sprung ins Ungewisse, kündigte ihre zwei Jobs in London und startete ihr eigenes Modelabel Sika Designs, das als eines der Ersten die Verknüpfung von afrikanischen Farben und Mustern mit modernen Schnitten vollbracht hat. In London entwirft die junge Designerin Röcke, Kleider und Tops für ihre Kollektionen, bevor sie auf den lebhaften Märkten Ghanas nach den passenden Stoffen sucht.

Anfangs war es für Taylor schwierig in Ghana geeignete Näherinnen zu finden, die ihre Ideen fachgerecht umsetzen, da niemand Erfahrung darin hatte, Schnitte dieser Art nach europäischen Qualitätsansprüchen zu fertigen. Die Designerin blieb dem Heimatland ihrer Eltern dennoch treu und investierte viel Zeit in die Ausbildung vor Ort – eine Anstrengung, die sich ihrer Aussage zufolge auf lange Sicht gelohnt hat.

Heute beschäftigt Frau Taylor für ihr junges Unternehmen bereits 12 Personen in Ghana und drei in London. Ihre Kollektionen werden in Accra, London, Paris, New York und Tokyo verkauft. Besonders in der ghanaischen Hauptstadt Accra war es für sie Anfangs sehr schwierig Fuß zu fassen, da die Menschen ihrer Idee eher skeptisch gegenüber standen.

Mittlerweile begeistern sich aber auch dort eine Menge junger Frauen für die Kombination der traditionellen Muster mit einem modernen Design. Zufrieden mit dem Erreichten gibt sich Phyllis Taylor aber noch lange nicht: Als nächstes plant sie, auch in andere westafrikanische Länder und nach Südafrika zu expandieren.