Ghana: Ex-Präsident Kufuor erhält Welternährungspreis

ghana.gif John Agyekum Kufuor, der ehemalige Präsident von Ghana, gewinnt den Welternährungspreis 2011. Ausgezeichnet wird er für sein Engagement für die Förderung der landwirtschaftlichen Entwicklung in seinem Land während seiner Amtszeit von 2001 bis 2009. Kufuor setzte in den acht Jahren seiner Präsidentschaft auf die Stärkung des mit Abstand am häufigsten vertretenen wirtschaftlichen Sektors in Ghana und erreichte damit einen signifikanten Rückgang der Armutsquoten.

Zusammen mit dem brasilianischen Ex-Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva hat Ghanas ehemaliges Staatsoberhaupt John Agyekum Kufuor den Welternährungspreis 2011 gewonnen. Als Grund für diese Auszeichnung sieht Kufour selbst seine nachweislichen Erfolge in der wirtschaftlichen Entwicklung seines Landes während seiner Amtszeit. In den acht Jahren seiner Präsidentschaft in Ghana gelang es dem heute 62-jährigen unter anderem durch die Modernisierung des Kakaosektors, die Armut und den Hunger in der Bevölkerung beträchtlich zu senken. Allein in den ersten Jahren seiner Amtszeit wurde die Kakaoproduktion in Ghana verdoppelt.

Kufuor stärkte ganz besonders den landwirtschaftlichen Sektor seines Landes. Da die Mehrheit der Einwohner Ghanas mit der Landwirtschaft damals wie heute ihren Lebensunterhalt verdienen, sah er dies als die beste Möglichkeit, gegen Armut und Hunger vorzugehen und gleichzeitig die hohe Arbeitslosenquote zu bekämpfen. Durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse und spezialisierte Technologien in der Landwirtschaft versuchte Kufuor erfolgreich den Lebensstandard der Menschen zu verbessern und Zukunftsperspektiven zu schaffen.

Auch die Regierungen der anderen Länder des afrikanischen Kontinents ermutigte er, den Fokus verstärkt auf den Ausbau des größten bestehenden Sektors, nämlich der der Landwirtschaft, zu legen, um gegen Armut in Afrika vorzugehen. Scharfe Kritik übte Kufuor an den Lebensmittelspekulanten, die Nahrungsmittel künstlich in die Höhe treiben. Er forderte harte Strafen für ein solches Vorgehen. Gemeint sind damit nicht nur Börsenspekulanten in den Finanzzentren der Welt, die die Weltmarktpreise manipulieren, sondern auch Landwirte vor Ort, die im großem Stil Nahrungsmittel anbauen und durch deren Zurückhaltung einen Engpass erzeugen, der wiederum die Preise steigen lässt. Kufuor vertritt die Meinung, dass die afrikanischen Staaten Gesetzte gegen diese Praktiken erlassen sollten.

Der Welternährungspreis ist eine internationale Auszeichnung, die mit 250.000 US-Dollar dotiert ist. Erstmals wurde der Preis im Jahr 1987 verliehen, damals an den Inder Monkombu Sambasivan Swaminathan, der ebenfalls für sein Engagement zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktivität geehrt wurde. Kufuor ist der zweite Afrikaner, der den Welternährungspreis verliehen bekommt. Im Jahr 2004 erhielt Dr. Monty Jones aus Sierra Leone die Auszeichnung für die Entwicklung neuer Reissorten, um die Erträge in Afrika zu erhöhen.