Google Trader in Ghana gestartet

ghana.gifDer virtuelle Marktplatz Google Trader ist seit heute auch in Ghana verfügbar. Bisher war Uganda das einzige Land mit dieser Internetanwendung. Das Portal ermöglicht kostenlose Vermittlungen von Waren über Dienstleistungen bis hin zu Jobs. Der Start von Google Trader wurde in Accra mit einer großen Werbeaktion gefeiert. Kritiker sehen jedoch auch Gefahren in dem neuen Internetportal, unter anderem für die nationalen Medien, deren Einnahmen sich durch Google Trader drastisch verringern könnten.

Mit einer großen Parade durch Accras Innenstadt wurde heute das Internetportal Google Trader in Ghana gestartet. Mehrere hundert Ghanaer zogen in bunten Google-T-Shirts durch die Straßen der Hauptstadt und legten zur Eröffnung des Handelsportals des Internetgiganten eine beeindruckende Tanzeinlage ein. Nach ersten Einschätzungen hat sich das Spektakel zur Einweihung durchaus gelohnt. Zumindest in Accra gibt es ab heute wohl nur noch wenige Menschen, die noch nicht von dem neuen Internetportal gehört haben. Erste Händler haben ihre Produkte bereits auf der Homepage zum Kauf angeboten.

Google Trader ist eine Website, die exklusiv in Ghana für jede erdenkliche Handelsaktion genützt werden kann. Egal ob Autos, Kleidung, Schreibwaren, Küchenutensilien, Tiere oder Nahrungsmittel, alles kann über diese Plattform von den Verkäufern einer großen Masse angeboten werden. Auch Dienstleitungen können künftig über den virtuellen Marktplatz vermittelt werden. Das Portal ist offen für Anbieter und Verbraucher, vom Kokosnussverkäufer bis hin zu großen Firmen. Sogar Arbeitsplätze werden auf dem Portal ausgeschrieben. Und das alles ist für die Nutzer neben einfacher Handhabung auch mit keinerlei Kosten verbunden.

Grundsätzlich ist Google Trader ab heute im gesamten Land zugänglich. Man braucht lediglich ein Handy, um auf dem Portal aktiv werden zu können. Die Initiatoren rechnen aber damit, dass sich die Nutzung zunächst auf die größeren Städte Ghanas konzentrieren wird. Um die Nutzung von Google Trader auch in den ruralen Regionen des Landes zu etablieren, hat der Konzern eine Partnerschaft mit den lokalen Mobilfunkanbietern AIRTEL und TIGO abgeschlossen. Dadurch soll das Portal in Zukunft auch durch kostenlose SMS benutzbar sein.

Kritiker sehen in der Implementierung dieses virtuellen Marktes allerdings durchaus Gefahren. Sollte sich das Portal durchsetzen, könnte das ernste Konsequenzen für die nationalen Medien haben, die sich unter anderem über Werbung finanzieren. Kritisiert wird außerdem, dass es sich bei Google Trader lediglich um eine Beta-Version handelt, für die neben Uganda nun auch Ghana als Versuchskaninchen herhalten muss. Uganda ist mit Ghana bisher das einzige Land, in dem Google Trader verfügbar ist. Die Internetversion gibt es dort seit November 2009.