Choleraausbruch bedroht Elfenbeinküste

elfenbeinkueste.gif Nur wenige Wochen nach dem Ende des blutigen Machtkampfes in der Elfenbeinküste wird das Land von einer neuen Bedrohung heimgesucht. In Abidjan wurden kürzlich mehrere Fälle von Cholera registriert. Da die Krankheit leicht übertragbar ist, kann sich daraus schnell eine Epidemie entwickeln, die verheerende Folgen für das westafrikanische Land haben könnte. UNICEF hat eine Hilfsaktion gestartet, um die Ausbreitung der lebensbedrohlichen Krankheit zu verhindern.

Die Elfenbeinküste kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Ende des blutigen Machtkampfes um das Präsidentenamt, der innerhalb von vier Monaten über 1000 Todesopfer forderte und über eine Million Ivorer zu Flüchtlingen machte, steht in dem westafrikanischen Land die nächste menschliche Katastrophe vor der Tür. In der Wirtschaftsmetropole Abidjan sind mehrere Menschen an Cholera erkrankt. Zehn Fälle der extrem ansteckenden und lebensbedrohenden Durchfallkrankheit wurden bereits registriert.

Das Kinderhilfswerk UNICEF befürchtet nun, dass unter den derzeit in der Elfenbeinküste herrschenden Bedingungen aus den bisher noch überschaubaren Cholerafällen schnell eine Epidemie werden kann. Die Krankheit wird hauptsächlich durch verunreinigtes Wasser übertragen. Ein Problem, mit dem die Ivorer seit dem Bürgerkrieg verstärkt zu kämpfen haben. Denn zahlreiche Menschen in der Elfenbeinküste haben durch die Unruhen in ihrem Land den Zugang zu sauberem Trinkwasser verloren.

Cholera kann innerhalb weniger Stunden zum Tod führen, wenn die Krankheit nicht medikamentös behandelt wird. Ganz besonders gefährdet sind Kinder. UNICEF hat daher eine Hilfsaktion gestartet, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, bevor die Elfenbeinküste von einer weiteren Katastrophe heimgesucht wird. Mitarbeiter des Kinderhilfswerks teilen Medikamente, Hygieneartikel und Chlor zur Reinigung des Trinkwassers an die Bevölkerung aus. Außerdem wurden 19 neue Wassertanks installiert, um die Menschen mit sauberem Trinkwasser versorgen zu können.

Durch das Hilfsprogramm von UNICEF können 1000 Menschen, die sich mit der Cholera angesteckt haben, behandelt werden. Es bleibt zu hoffen, dass diese Zahl gar nicht erst erreicht wird. Dazu haben 400 000 Menschen in Abidjan durch die Bereitstellung von Materialien zur Reinigung des Trinkwassers Zugang zu unbedenklichem Wasser.

Eine zusätzliche Bedrohung ist die Tatsache, dass in der Elfenbeinküste derzeit Regenzeit herrscht. Dadurch wird die Gefahr einer Choleraepidemie beträchtlich gesteigert. Umso wichtiger ist ein schnelles Handeln, wie der Leiter von UNICEF Elfenbeinküste, Hervé Ludovic de Lys, betonte. Hinzu kommen die generell mangelhaften hygienischen Bedingungen in der Elfenbeinküste. Durch Aufklärungskampagnen soll die Bevölkerung über die Bedeutung von hygienischen Maßnahmen sensibilisiert werden, um eine Choleraepidemie zu verhindern.