36 Tote bei Überfall in Burundi

burundi.gif Bewaffnete Männer stürmten am Sonntagabend eine Bar in der Nähe von Burundis Hauptstadt Bujumbura und eröffneten das Feuer auf die Gäste. Mindestens 36 Menschen wurden erschossen, Angaben über die Zahl der Verletzten liegen nicht vor. Über die Hintergründe der schrecklichen Tat gibt es bisher nur Spekulationen.

Am Sonntagabend wurden in Burundi mindestens 36 Menschen bei einem Überfall auf eine Bar getötet. Das schreckliche Ereignis fand in Gatumba statt, westlich der Hauptstadt Bujumbura. Die Angreifer waren ersten Angaben aus Burundi zufolge bewaffnete Männer aus dem Nachbarland Kongo. Einige von ihnen waren in Militäruniformen gekleidet. Nach Berichten von Augenzeugen sollen die Angreifer die Besucher der Bar „Chez les Amis“ aufgefordert haben, sich auf den Boden zu legen und anschließend das Feuer eröffnet haben. Während sie wahllos Menschen niederschossen, sollen sie sich gegenseitig angestachelt haben, mit Sätzen wie, „erschießt sie alle“ oder „lasst keinen am Leben“.

Burundis Präsident Pierre Nkurunziza besuchte die Bar in Gatumba, um seine Bestürzung über das schreckliche Massaker auszudrücken. Er schwor, dass die Verantwortlichen gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden würden. Zudem rief er eine dreitägige Staatstrauer aus, um den Opfern des Blutbades zu gedenken. Wie hoch die Zahl der Getöteten tatsächlich sein wird, wird sich in den kommenden Tagen zeigen müssen. Bisher ist von 36 Toten die Rede. Angaben internationaler Nachrichtenagenturen zufolge waren die lokalen Krankenhäuser in keinster Weise auf die große Zahl an Verletzten vorbereitet. Es fehlt an Blutkonserven, Medikamenten und geschultem Personal. Es ist also nicht auszuschließen, dass noch mehr Menschen ihren Verletzungen erliegen werden.

Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Bujumbura sollen die Männer aus dem Kongo über einen Fluss nach Burundi gelangt sein. Eine offizielle Bestätigung, dass es sich bei den Attentätern um Männer aus dem Kongo handelt, liegt bisher allerdings nicht vor. Erste Stimmen aus dem Kongo dementierten die Vorwürfe aus Burundi, mit dem brutalen Überfall in Verbindung zu stehen. Ein Sprecher der kongolesischen Streitkräfte äußerte die Vermutung, die Attentäter seien Mitglieder der Rebellenbewegung FNL gewesen. In den letzten Monaten gab es immer wieder Spekulationen über die Vorhaben dieser Organisation extremistischer Hutu-Milizen. Es gab immer wieder Vermutungen über einen möglichen Angriff der Rebellen, die sich im Osten des Kongo auf einen erneuten Krieg vorbereiten sollen. Der zwölf Jahre andauernde Bürgerkrieg in Burundi wurde im Jahr 2005 offiziell beendet. Es ist jedoch bekannt, dass weiterhin Rebellengruppen bestehen.