Sanitäre Grundversorgung für Burkina Faso

burkinafaso.gifIn den kommenden fünf Jahren soll die bisher mangelnde sanitäre Versorgung der Bevölkerung in Burkina Faso umfangreichen Verbesserungsmaßnahmen unterworfen werden. Dazu plant die Regierung Investitionen in höhe von 128 Millionen US-Dollar. Durch eine sanitäre Grundversorgung sollen Krankheiten wie Diarrhö reduziert werden, die besonders bei Kindern in Burkina Faso eine der häufigsten Todesursachen darstellt.

Die Regierung des kleinen westafrikanischen Staates Burkina Faso hat ein umfassendes Projekt zur Verbesserung der sanitären Grundversorgung der Bevölkerung beschlossen. Insgesamt 128 Millionen US-Dollar sollen in den kommenden fünf Jahren in den Bau von rund 55.000 neuen Toiletten im ganzen Land investiert werden. Bisher haben nur etwa 10 % der ländlichen Bevölkerung und 30 % der Stadtbevölkerung Zugang zu sanitären Anlagen. Durch das neue Projekt soll erreicht werden, das in den nächsten fünf Jahren knapp über die Hälfte der Einwohner Burkina Fasos eine sanitäre Grundversorgung erhalten.

Anstoß zu diesem Projekt gab die Nichtregierungsorganisation „WaterAid“ auf dem Gipfeltreffen der Afrikanischen Union (AU) in Kampala. Schätzungen der NRO zufolge sterben jeden Tag etwa 2.000 Kinder an Diarrhö. Durch verbesserte hygienische Bedingungen kann die hohe Mütter- und Kindersterblichkeit, von der auch Burkina Faso betroffen ist, maßgeblich reduziert werden. „WaterAid“ gibt an, dass durch den Zugang zu Toiletten rund 40 % der Diarrhöerkrankungen vermieden werden können. Das Gesundheitsministerium von Burkina Faso kam außerdem zu dem erschreckenden Ergebnis, dass knapp 60 % der Todesfälle bei Kindern auf Diarrhö zurückzuführen sind.

Bereits im Jahr 2008 startete in der Hauptstadt Ouagadougou eine weitreichende Kampagne zur Verbesserung der sanitären Versorgung der Stadtbewohner. Präsident Blaise Compaoré zeigt nun großen Einsatzwillen, um diese Kampagne auf das gesamte Land auszuweiten. Neben Haushalten in den Städten und Dörfern von Burkina Faso sollen auch öffentliche Einrichtungen mit Toiletten aufgerüstet werden. Dazu gehören neben Schulen und Krankenhäusern auch öffentliche Toiletten auf den zahlreichen Märkten des Landes. Da dort unter anderem auch mit Lebensmitteln gehandelt wird, ist eine Verbesserung der hygienischen Bedingungen dort besonders wichtig.

In den vergangenen Jahren stellte die Regierung von Burkina Faso mit der Unterstützung internationaler Geber rund 8 Millionen US-Dollar jährlich für sanitäre Anlagen zur Verfügung. Dieser Etat soll nun im Zuge des Projekts merklich aufgestockt werden. Ohne die Kooperation der Bevölkerung wird sich dieses Projekt jedoch nicht verwirklichen lassen, jedenfalls nicht im geplanten Umfang und Zeitraum. Häufig werden die Gemeinden im Auftrag der Regierung mit Baumaterial beliefert, müssen den Bau der Toiletten dann aber selbst in die Hand nehmen.

Präsident Compaoré hofft auf eine aktive Mitarbeit der Bevölkerung am Projekt zur sanitären Grundversorgung. Allein die Angaben des Gesundheitsministeriums von Burkina Faso zur Kindersterblichkeit lassen keinen Zweifel daran, wie wichtig dieses Projekt für die zukünftige Entwicklung des Landes ist.