Gipfeltreffen der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft

angola.gif In Angolas Hauptstadt Luanda findet derzeit ein 2-tägiges Gipfeltreffen der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) statt. Auch in vielen der fünfzehn Mitgliedsstaaten des SADC kam es in den vergangenen Monaten immer wieder zu Protesten in der Bevölkerung.Gesprächsstoff gibt es also genug.

Am Mittwoch wurde in Angolas Hauptstadt Luanda das 31. Gipfeltreffen der südafrikanischen Entwicklungsgemeinschaft (SADC) eröffnet. Zwei Tage lang werden Führungspersönlichkeiten der fünfzehn Mitgliedsstaaten über die Situation des afrikanischen Kontinents und ganz besonders der Region des südlichen Afrika diskutieren.

Der Präsident Angolas, Jose Eduardo dos Santos, hielt die Eröffnungsrede. In seiner Ansprache bezeichnete er das Treffen als Möglichkeit für die Staatsoberhäupter des südlichen Afrika, einen Konsens über die aktuellen Probleme zu finden, die den Frieden und die Stabilität in der Region beeinflussen, die für eine nachhaltige Entwicklung und die Festigung der Demokratie notwendig sind. Dos Santos selbst konkretisierte diese Aussage in seiner Rede allerdings nicht. Dennoch ist klar, welche Probleme er anspricht.

In zahlreichen Ländern des südlichen Afrika kam es in den vergangenen Wochen und Monaten zu Demonstrationen und Protesten. So zum Beispiel in Malawi, wo vergangenen Monat neunzehn Menschen getötet wurden, die gegen die Politik des Präsidenten Bingu wa Mutharika auf die Straße gingen. Sicherheitskräfte schlugen die Proteste gewaltsam nieder.

In Botswana kämpften die Ureinwohner um ihr Recht auf Grund und Boden. Ihnen wurde der Zugang zu Wasserquellen in einem Naturschutzgebiet verwehrt, von dem sie von der Regierung vertrieben wurden, um Platz für Luxuslodges zu machen. Erst durch diverse Gerichtsverfahren, die die Ureinwohner mit Hilfe internationaler Menschenrechtsorganisationen gegen die Regierung anstrengten, erhielten sie, jedenfalls zum Teil, ihr Land und ihr Recht auf die Nutzung der Brunnen zurück.

Auch in Swaziland werden die Stimmen in der Bevölkerung gegen Afrikas letzten absoluten Monarchen King Mswati III immer lauter. Hier kam es im Frühjahr 2011 ebenfalls zu Protesten, als der König die Gehälter der Staatsangestellten aufgrund einer finanziellen Krise kürzen wollte, während er selbst sich auf einen Luxusaufenthalt in einem Londoner Hotel anlässlich der Hochzeit von William und Kate vorbereitete.

Nach der Eröffnungszeremonie des Gipfeltreffens zogen sich die Staatsoberhäupter zu Gesprächen im kleinen Kreis zurück. Gesprächsstoff gibt es mit Sicherheit genug. Die oben angeführten Länder sind nur einige wenige Beispiele, die Liste der Länder im südlichen Afrika, in denen es derzeit kriselt, ist lang.