UN-Generalsekretär kritisiert Diskriminierung von Homosexuellen in Afrika

aethiopien.gifUN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat bei einer Rede an die Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union die Diskriminierung homosexueller Menschen, die in vielen Ländern auf dem Kontinent Alltag ist, kritisiert. Er rief die Anwesenden dazu auf, die Rechte von Schwulen und Lesben zu respektieren diese nicht mehr als „Bürger zweiter Klasse oder sogar Verbrecher“ zu behandeln.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki Moon, hat in einer Rede die afrikanischen Staatschefs dazu aufgefordert, die Rechte homosexueller Menschen zu respektieren und stärker gegen die Diskriminierung entsprechender Bevölkerungsgruppen vorzugehen. Während des Gipfeltreffens der Afrikanischen Union (AU) in ihrem neuen Hauptquartier in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba sagte Ban wörtlich, dass Homosexuelle in vielen afrikanischen Ländern wie „Bürger zweiter Klasse oder sogar Verbrecher“ behandelt würden.

In zahlreichen Staaten auf dem Kontinent, wie zum Beispiel Uganda, Nigeria, Kenia, Ägypten und anderen, stehen homosexuelle Handlungen unter Strafe und werden zum Teil mit drakonischen Gefängnisstrafen geahndet. Darüber hinaus haben viele Schwule und Lesben unter steter Diskriminierung, Ausgrenzung und Einschüchterung zu leiden. Immer wieder kommt es auch zu gewaltsamen Übergriffen gegen bekennende Homosexuelle.

In seiner Rede an die Regierungschefs der Länder der AU kritisierte Ban Ki Moon die Vorgehensweise der meisten Regierungen, Diskriminierung von Schwulen und Lesben einfach zu „ignorieren oder gar zu billigen“. In etlichen Ländern ist noch immer die Einstellung weit verbreitet, dass Homosexualität unchristlich und „unafrikanisch“ sei. Der UN-Generalsekretär sprach bezüglich des Kampfes gegen die Diskriminierung von einer großen Herausforderung und rief als Ideal die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte in Erinnerung.

Die mehr als 30 Staats- und Regierungschefs der Afrikanischen Union haben auf dem zweitägigen Gipfeltreffen auch einen neuen Vorsitzenden gewählt. Benins Präsident Thomas Boni Yayi wird das Amt von Guineas Präsident Teodoro Obiang Nguema übernehmen. Der Vorsitzende der AU wird jeweils für ein Jahr gewählt und ihm obliegen primär repräsentative Aufgaben.

Die Konferenz findet dieses Jahr zum ersten Mal im neu gebauten Hauptquartier der Afrikanischen Union in Addis Abeba statt. Der über 100 Meter hohe Bau dominiert die Skyline der äthiopischen Hauptstadt und wurde von der Volksrepublik China erbaut und finanziert – insgesamt beliefen sich die Kosten etwa auf 152 Millionen Euro. Der Hauptverantwortliche für das Projekt Fantalum Michael sprach in diesem Zusammenhang von einem sichtbaren „Zeugnis“ der wachsenden Beziehungen zwischen China und Afrika.