Mubarak-Prozess: Staatsanwaltschaft fordert Höchststrafe

aegypten.gif Am Montag wurde das Schlussplädoyer der Staatsanwaltschaft im Mubarak-Prozess gehalten. Staatsanwalt Mustafa Suleiman wiederholte darin die Forderung nach der Todesstrafe für den Ex-Diktator, wie auch schon im Eingangsplädoyer. Am Mittwoch folgen die Schlussplädoyers der Verteidigung. Dann wird auch das Datum der Urteilsverkündung bekannt gegeben.

Die Staatsanwaltschaft in Ägypten fordert weiterhin die Höchststrafe für den ehemaligen Machthaber Hosni Mubarak. Das teilte der Staatsanwalt Mustafa Suleiman am Montag im Rahmen seines Schlussplädoyers mit. Bereits Anfang Januar hatte Suleiman die Forderung dieses Strafmaßes vor dem Gericht in der Hauptstadt Kairo verkündet. Die Höchststrafe in Ägypten ist die Todesstrafe.

Mubarak selbst war trotz seines angeschlagenen Gesundheitszustandes im Gerichtssaal anwesend, als der Staatsanwalt sein Schlussplädoyer hielt. Der 83-jährige saß nach Medienangaben aufrecht in seinem Krankenbett, das in einem Käfig im Gericht aufgestellt wurde. Ebenfalls in diesem Käfig befanden sich zwei Söhne Mubaraks, Gamal und Alaa, die ebenfalls angeklagt sind. Sein jüngerer Sohn Gamal redete während des Plädoyers mit seinem Vater, während Alaa mit einem Koran in der Hand durch den Käfig lief und sichtlich angespannt wirkte, so die Berichterstattung.

Neben Mubarak hat die Staatsanwaltschaft für fünf weitere Mitglieder des Regimes die Todesstrafe gefordert. Darunter ist neben vier ranghohen Mitgliedern des Sicherheitsapparates auch der ehemalige Innenminister Habib al Adli, der viele Jahre im Mubarak-Regime tätig war. Den beiden Söhnen Mubaraks drohen dagegen nur mehrjährige Gefängnisstrafen wegen Korruption.

Die Staatsanwaltschaft hält die Todesstrafe für Mubarak für die einzig mögliche Strafe, da er für die Tötung von friedlichen Demonstranten verantwortlich ist. Zu Beginn vergangenen Jahres wurden bei Protesten in Ägypten Schätzungen zufolge rund 850 Menschen von Polizisten und Sicherheitskräften getötet. Die Demonstrationen endeten mit dem Sturz des Diktators Mubarak, der sich nun seit einem guten halben Jahr für die Geschehnisse vor Gericht verantworten muss.

Die Schlussplädoyers der Verteidigung werden voraussichtlich am Mittwoch gehalten werden. Zudem erhalten die Angeklagten dann erstmals im Prozessverlauf die Erlaubnis, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Zum Auftakt der Verhandlungen hatten alle Angeklagten, auch Hosni Mubarak, für nicht schuldig plädiert. Am Mittwoch wird der vorsitzende Richter, Ahmed Rifaat, außerdem den Tag der Urteilsverkündung bekannt geben.