Ägypten erwartet steigende Touristenzahlen nach Unruhen

aegypten.gifDie Revolution in Ägypten hat den Menschen mehr Mitsprache und Demokratie gebracht. Allerdings hat sie auch vorübergehend die Wirtschaft zum Erliegen und die Touristenzahlen zum Einstürzen gebracht. Jetzt rechnet das Ministerium für Tourismus damit, dass im Jahr 2012 wieder 12-13 Millionen Menschen in das nordafrikanische Land kommen um dort traumhafte Strände zu genießen und einzigartige Weltkulturerbestätten zu besuchen.

Das ägyptische Ministerium für Tourismus erwartet für das Jahr 2012 eine Erholung der Besucherzahlen. Das Ministerium rechnet damit, dass die Touristenzahlen dieses Jahr wieder auf 12 bis 13 Millionen ansteigen und dadurch Einnahmen in Höhe von elf Milliarden US-Dollar erzielt werden können. Vor der Revolution im vergangenen Jahr hatten 2010 rund 15,7 Millionen Menschen das nordafrikanische Land besucht und 12,5 Milliarden US-Dollar zur Wirtschaft beigetragen.

Der Volksaufstand im vergangenen Jahr, der am Ende zum Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak geführt hat, hatte die Wirtschaft Ägyptens nahezu vollständig zum erliegen gebracht und auch zu einem starken Einbruch der Einnahmen aus dem Tourismussektor geführt. Viele Länder, darunter auch Deutschland, gaben aufgrund der Unruhen Reisewarnungen für die beliebte Urlaubsdestination aus. Konkrete Zahlen für das Jahr 2011 liegen noch nicht vor, aber das Ministerium für Tourismus rechnet mit Einnahmen in Höhe von ca. neun Milliarden US-Dollar – das wären etwa ein Drittel weniger als im Vorjahr.

Das Auswärtige Amt hat mittlerweile seine Reisewarnung für Ägypten spezifiziert und rät zu Aufenthalten im Großraum Kairo (mit Ausnahme des Tahrir-Platzes, an dem es immer wieder zu Demonstrationen kommt), den Urlaubsgebieten am Roten Meer, den Touristenzentren in Oberägypten (z. B. Luxor, Assuan und Nilkreuzfahrten) und zu geführten Wüstentouren. Abgeraten wird dahingegen von Reisen in die übrigen Landesteile, da die Sicherheitslage dort noch immer unübersichtlich sei.

Da aber die beliebtesten Ziele in Ägypten bereits wieder bereist werden können, hofft Samy Mahmoud, der Chef der Sektion „Internationaler Tourismus“ im Ministerium, dass die Besucherzahlen wieder steigen. „75 Prozent der kompletten Touristenankünfte in Ägypten gehen nach Sharm el-Sheikh, Hurghada und Marsa Alam. Diese Orte sind sehr sicher“, so Mahmoud.

Dementsprechend hoffen auch die Besitzer und Mitarbeiter der vielen Hotels in Ägypten, dass die Menschen weltweit Vertrauen in die neu geschaffene, junge Demokratie fassen und wieder zahlreich erscheinen um die traumhaften Strände und einzigartigen historischen Denkmäler, wie beispielsweise die Cheops-Pyramide oder die Sphinx zu bewundern.

Mahmoud rechnet damit, dass vor allem die Besucherzahlen aus Deutschland, Russland, Italien, Großbritannien und aus den arabischen Ländern wieder steigen. Auch wenn es derzeit noch des Öfteren zu Demonstrationen gegen die übergangsweise eingesetzte Militärregierung kommt, ist er zuversichtlich, dass ab Juni, wenn ein neuer Präsident gewählt worden sein wird, der Tourismus in Ägypten zu alter Größe zurückfinden wird.